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AutorenbildHeike Birn

Auswahl des richtigen Sicherheitsschalters

Aktualisiert: 21. Okt. 2022

Die kurze Antwort finden Sie unter:


Die ausführliche Antwort kommt hier:


Für den Konstrukteur gibt es viele verschiedene Kenngrößen, die bei der Auswahl der Sicherheitsschalter von Bedeutung sind. Für mich als CE-Berater gibt es vor allem die folgenden drei:

Performance Level: a/b/c/d/e

Kodierung: keine/gering/mittel/hoch

Zuhaltung: ja/nein

Die drei Spezifikationen sind völlig unabhängig voneinander. Ich erlebe in meiner Praxis häufig, dass sie miteinander vermischt werden. Deshalb habe ich dieses Video gemacht.

Das Performace-Level gibt an, welche Fehleranfälligkeit der Sicherheitsschalter hat. Die Risikobeurteilung der Maschine verlangt für jede Gefahrenstelle ein bestimmtes Performance-Level. Diesem muss der Sicherheitsschalter entsprechen oder ein höheres PL aufweisen. Das PL korrespondiert mit dem SIL-Level, was für den einen oder anderen vielleicht die gängigere Kenngröße ist.


Nächster Punkt und wie gesagt völlig unabhängig davon: die Kodierung

Die Kodierung gibt an, wie gut der Sicherheitsschalter gegen Manipulation geschützt ist. Ein hoch kodierter Sicherheitsschalter kann nicht so leicht überbrückt werden, wie ein niedrig kodierter. Wie man den Manipulationsanreiz bestimmt und ggf ganz auf Kodierung verzichten kann, finden Sie im Blogbeitrag "Manipulationsanreiz". Aber das ist nicht immer möglich und um diesen Fall kümmern wir uns heute.

Ob Sie eine Zuhaltung benötigen, hängt vom Nachlauf der Maschine ab. Eine Zuhaltung ist nötig, wenn der Nachlauf der Maschine so groß ist, dass man laut Norm die Gefahrenstelle nach Öffnen der Schutzhaube schneller erreichen könnte, als dass die Maschine zum Stillstand gekommen ist.


Beginnen wir also beim Performance-Level

Laut Risikobeurteilung muss jede Gefahrenstelle mit einem bestimmtes Performance-Level abgesichert sein. Bei den Maschinen, die ich beurteile ist das meist d.

Also schaue ich nach, ob die Sicherheitsschalter, die mein Kunde verwendet PL d haben. Das ist nicht so trivial wie man vielleicht denken würde.

Bei Pilz und Euchner findet man dazu schöne Übersichten:




Hier sieht man die mechanischen Sicherheitsschalter der Firma Euchner. PL c ist überhaupt kein Problem mit diesen Schaltern. Aber schon bei PL d gibt es Probleme. Sie müssten entweder einen Fehlerausschuss begründen oder 2 Schalter an jede Haube bauen. Das ist möglich, aber ist es sinnvoll? Dann vielleicht lieber einen Schalter einer anderen Bauart? Also z.B. einen Magnetschalter oder einen mit Transponder. Hier erreicht man ohne Problem PL d und sogar PL e.



Nun zur Codierung.

Wenn man nach Betrachtung des Manipulationsanreizes feststellt, dass zusätzlich Maßnahmen nötig sind, steht die Frage nach der Codierung der Sicherheitsschalter und nach der Art der Anbringung. Aber wie im Video zum Manipulationsanreiz gesagt, nicht jede Maschine braucht codierte Sicherheitsschalter.


Und ich möchte betonen, dass das nichts mit dem PL zu tun hat. Der Manipulationsanreiz ist völlig unabhängig vom PL.


Wenn Sie noch Manipulationsanreize an ihrer Maschine haben, dürfen laut Norm eine ganze Reihe von Sicherheitsschalter nicht verwendet werden. Nämlich die Bauart 3 – Sicherheitsschalter.

Das sind:

- uncodierte induktiv

- uncodierte magnetisch

- uncodierte kapazitiv

- uncodierte Ultraschall

- uncodierte optisch

Es müssen nicht zwingend kodierte Sicherheitsschalter eingesetzt werden. Unkodierte mechanische dürfen unter bestimmten Bedingungen verwendet werden.


Ich denke interessant sind die kodierten mechanischen, die kodierten magnetischen, kodierten optischen oder kodierten RFID-Sensoren. Ich denke, das wird an den meisten Maschinen verwendet.


Wenn Sie Manipulationsanreize an der Maschine haben, müssen auf jeden Fall die Betätiger nicht-lösbar befestigt sein. Dazu werden meist Einmalschrauben verwendet.


Nun muss bestimmt werden, wie hoch der Manipulationsanreiz ist.

Ist der Manipulationsanreiz gering oder mittel, wirst du wahrscheinlich

- kodierte mechanische,

- kodierte magnetische,

- kodierte optische oder

- kodierte RFID-Sensoren verwenden.

Aber das reicht noch nicht. Es muss zusätzlich noch eine der folgenden Maßnahmen durchgeführt werden. Du darfst dir raussuchen, welche du nehmen möchtest:

- Anbringen außer Reichweite oder

- Anbringen eines Hindernisses oder einer Abschirmung oder

- Anbringen in verdeckter Position oder

- Zustandsüberwachung oder periodische Prüfung

Es wird sogar eine Plausibilitätsprüfung durch eine zweite Verriegelung empfohlen.


Falls Sie hochkodierte Sicherheitsschalter verwenden, entfällt die zusätzliche Maßnahme. Ich kenne mich mit den Preisen nicht aus, aber das könnte die hochkodierten Sicherheitsschalter attraktiv machen.


Natürlich müssen Sie auch hochkodierte Sicherheitsschalter verwenden, wenn an ihrer Maschine ein hoher Manipulationsanreiz besteht. Auch dann bedarf es bei hochkodieren Sicherheitsschalter nur der unlösbar angebauten Betätiger.


Zugehörige Normenrecherchen finden Sie unter:


Diesen Blogbeitrag gibt es auch als Video:



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