Antwort:
In meinem Beispiel ergibt sich ein Gewicht von 6 kg. Sehen Sie sich den Rechenweg an.
 
Oberstes Ziel des Konstrukteurs sollte es sein Hebevorgänge durch das Bedienpersonal, so weit möglich zu vermeiden.
Unabhängig vom Gewicht der Last muss beim Heben das Drehen des Körpers oder der Last vermieden werden.
 
Für viele Hebevorgänge kann eine Formel aus der Norm mit zugehörigem Arbeitsblatt verwendet werden. Die Formel kann verwendet werden, wenn alle folgenden Punkte erfüllt sind:
nur beidhändige Handhabung;
uneingeschränkte stehende Körperhaltung und uneingeschränkte Bewegungen;
Handhabung nur durch eine einzige Person;
ruckfreies gleichmäßiges Heben;
hohe Rutschfestigkeit des Bodens;
andere manuelle Handhabungen als Heben treten nur minimal auf;
die zu hebenden Gegenstände sind nicht sehr kalt, heiß oder verschmutzt;
gemäßigtes thermisches Umgebungsklima.
Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, können Sie den Risikofaktor R für den Hebevorgang berechnen.
 
Das Ergebnis sollte möglichst  kleiner als 0,85 sein.
 
R = tatsächliche Masse / (Mref×V×D×H×A×C×F)
 
Liegt das Ergebnis zwischen 0,85 und 1, so liegt ein signifikantes Risiko vor. Das Risiko könnte aber noch vertretbar sein. Werte über 1 sind nicht akzeptabel.
 
Die eingehenden Größen sind:
Mref: Referenzmasse – beträgt 15 kg
Für alle anderen Größen muss in den Tabellen des Arbeitsblattes die Größe des Faktors abgelesen werden. Ideal ist immer der Wert 1
V: Vertikale Position – von welcher Höhe ausgehend hebt man
(1 für 75 cm, Werte zwischen 0 – 130 cm ablesbar)
D: Hubdistanz - wie hoch muss man heben (1 für 25 cm, Werte zwischen 25 und 100 cm ablesbar)
H: Horizontale Position/Abstandsmultiplikator – wie groß ist die Entfernung zwischen den Mittelpunkten zwischen beiden Fußgelenken und beiden Händen (1 für 25 cm, Werte bis 60 cm ablesbar)
A: Asymetriewinkel – wie weit muss man sich nach vorn beugen
(1 für 0°, Werte bis 135° ablesbar)
C: Greifqualität – Sind Griffe vorhanden, wie groß ist der Gegenstand, wie hält man Handgelenk und Finger beim Heben?
F: Frequenz – In welchem Rhythmus muss gehoben werden und wie lang ist der Arbeitstag des Arbeiters/-in
Dazu gibt es in der Norm ein Arbeitsblatt mit dessen Hilfe, das Risiko auszurechnen ist.
 
Da man sich beim Abstellen der Last fast immer nach vorn beugt, braucht man in den meisten Fällen den Aymetriewinkel und damit die Formel. Für das Anheben eines Gegenstandes vom Boden kommt man z.B. auf 6 kg.
 
Für sehr präzise Hebevorgänge verlangt die Norm technische Hilfsmittel zum Heben.
 
Wenn Ihr Hebefall mit dieser Formel noch nicht abgebildet werden kann, schreiben Sie mir. Die Norm hält noch mehr Möglichkeiten bereit, sowohl für größere Werte der Multiplikatoren als auch für das Heben mit einer Hand, mit 2 Personen und mit Nebenarbeiten.
 
Wenn Sie jetzt ratlos vor dieser Seite sitzen, weil die zu hebenden Massen an Ihrer Maschine deutlich größer sind, lesen Sie weiter unter
Wenn 15 kg nicht reichen - die Bezugsmasse.
 
Eine Übersicht über die verschiedenen Antworten zum Heben finden Sie unter:
Heben von Lasten
 
Wenn Sie meine Antwort für Ihre Risikobeurteilung verwenden wollen, dann kaufen Sie bitte die Normenrecherche, prüfen Sie diese und prüfen Sie auch sehr genau, ob der angegebene Fall wirklich auf Ihre Maschine zutrifft. Bei Zweifeln können Sie mich gern anschreiben.
Denken Sie auch daran, dass es C-Normen speziell für Ihre Maschine geben könnte, die Aussagen zum Thema enthalten. Meine Aussagen beziehen sich auf die B-Normen. Wenn Sie mir Ihre C-Norm zur Verfügung stellen, schlage ich in Ihrer C-Norm zum Thema nach.