Antwort:
 
Sobald Personen in Gefahrenbereiche eingreifen können, also spätestens sobald die Schutzhauben geöffnet sind, muss die Maschine gegen unerwarteten Anlauf gesichert sein.
 
Denken Sie dabei an:
die gesamte Energieversorgung, nicht nur an die elektrische, auch an die hydraulische und die pneumatische;
gespeicherte Energie, z. B. durch Schwerkraft, gespannte Federn, geladene Kondensatoren;
äußere Einflüsse, z. B. durch Wind.
 
Unerwarteter Anlauf ist hierbei jeder Anlauf der Maschine oder eines Teils der Maschine, der unvorhergesehen ist. Dazu gehört auch, der normale Start, wenn er durch eine andere Person ausgelöst wurde und für den Bediener dadurch unerwartet erfolgt.
 
Deshalb gehören zum Schutz vor unerwarteten Anlauf immer:
das Verhindern des Anlaufens durch Befehle, die andere Personen auslösen und
das Verhindern des Anlaufens durch Befehle, die durch technische Fehler entstehen
 
Das Einschalten der Maschine durch andere Personen wird im Allgemeinen durch das Abschließen des Schalters verhindert, der gegen den unerwarteten Anlauf schützt.
 
Technische Fehler, die zu unerwartetem Anlauf führen, können z.B. sein:
ein Befehl zum Starten, der durch einen Ausfall in der Steuerung oder einen äußeren Einfluss auf die Steuerung erzeugt wird;
ein Start-Befehl, der durch eine Fehlbedienung eines Teils der Maschine erzeugt wird, wie z. B. eines Sensors oder eines Leistungssteuerelementes;
das Wiederherstellen der Energieversorgung nach einer Unterbrechung;
äußere/innere Einflüsse (Schwerkraft, Wind, Selbstzündung bei Verbrennungsmotoren usw.) auf Teile der Maschine.
 
Was die Norm konkret gegen unerwarteten Anlauf vorschreibt, lesen Sie unter:
Was tun gegen unerwarteten Anlauf - Hauptschalter oder Not-Halt?
Sollte man Wartungsschalter gegen unerwarteten Anlauf einbauen?
Maßnahmen gegen unerwarteten Anlauf, wenn der Hauptschalter an ist.